Obwohl äußerer Reichtum scheinbar immer weiter zunimmt, wächst in der Gesellschaft auch die Angst – Angst vor dem Verlust des soeben gewonnenen Wohlstandes. Die Frage von Wohlstand oder Wohlergehen ist jedoch eine Frage nach der Einstellung der Individuen. Innerer Wachstum müsse erreicht werden, um wahres Wohlergehen zu erleben. Wohlergehen ist also weit bedeutender als materieller Wohlstand.
„Das, was nach der Euphorie des materiellen, und damit äußeren Wachstums angesagt ist, ist meiner Meinung nach nicht Wohlstand, auch nicht ein Wohlstand mit nicht mehr materiellen Inhalten, sondern es ist WOHLERGEHEN.
Der Mensch wird nach Karlfried Graf Dürckheim nur eine ganze PERSON, wenn der Treiber des inneren Wachstums, die WIRKLICHKEIT, die TRANSZENDENZ, das GÖTTLICHE, der GOLDENE WIND, durch seine materiell verhärtete, verkrustete Maske eines Bürgers der Wachstums- und Wohlstandsgesellschaft durchtönen kann (lat. personare: durchtönen).
Das WOHLERGEHEN nach dem Wachstum und dem Wohlstand kommt aber nicht automatisch von allein. Der Mensch muss sich das WOHL „ERGEHEN“. Er muss sich also auf den Weg zu innerem Wachstum machen. Das ist mühsam und braucht die Verzweiflung einer zerbrechenden Wachstums- und Wohlstandsgesellschaft als Auslöser. Der Mensch muss also selbst Schritt für Schritt zum WOHL GEHEN. Davor jedoch muss er LOSLASSEN von der so schönen Vergangenheit der GOLDENEN JAHRE des Wohlstands.
Deshalb hat mein Buch die Veränderung des einzelnen Menschen im Blick.
Wir sind derzeit nicht nur in einer Finanz- und Wirtschaftskrise. Finanzen und Wirtschaft sind nur Räume, in denen wir die Veränderungen jetzt spüren. Die Weltkrise beinhaltet aber auch eine Krise der Bewusstseinsverfassung der Menschen, deren Auswirkungen vielen Menschen sich nur als Finanz- und Wirtschaftskrise zeigen. Wer weiter denkt und tiefer denkt und die Hand am Puls der Geschichte hat, spürt, dass die Krise geistiger Natur ist.“