Dank der Digitalen Revolution leben wir in Umbruchzeiten. Die Bevölkerung des Globus ist innerlich in Aufruhr wie nie zuvor. In all diesem blanken Potential (Fulguration im Sinne Konrad Lorenz) schaffte es auch eine nicht konfessionell organisierte, religiöse Bewegung weltweit in eine Zone der Sichtbarkeit – für den, der danach sucht. Sie fußt auf der Spiritualität, die jedem Menschen von Natur aus eingeboren ist. Was früher nur mit einigem Aufwand zu entdecken war, ist heute einen klick entfernt.
Erhard Meyer-Galow konnte Mitte der 80er Jahre nicht nebenbei oder per Zufall auf diesen Schatz stoßen. Damals lebten wir noch im analogen Zeitalter. Erst musste sein bisheriger Lebensinhalt in Trümmern vor seinen Augen liegen: Frau weg, Job weg.
Aber Erhard Meyer-Galow warf alle Tugenden, die ihn in seinem ‘alten’ Leben an die Spitze geführt hatten, auch in dieser Lebenskrise in die Waagschale: Er ließ sich nicht von seiner Verzweiflung lähmen, sondern ging der Sache nach und stellte sich Karlfried Graf Dürckheim. In diesem völlig zertrümmerten Zustand. Der Tag dieser mutigen Entscheidung hat sein Leben für immer verändert. Denn Dürckheim machte ihn mit aller Unbarmherzigkeit auf die Ursache seines Scheiterns aufmerksam, auf einen blinden Fleck in seinem bisherigen Leben, seinen “Weltinnenraum” (Rainer Maria Rilke).
Mit wissenschaftlicher, ja deutscher Gründlichkeit und allen seinen Tugenden als Erforscher des Lebens und der Welt widmete sich Erhard Meyer-Galow nun dieser Aufgabe. Nicht nur im Privaten. Auch in seiner Berufswelt, die sich vor seinem inneren Auge nun Schritt für Schritt von einem Schlachtfeld voller Feinde zu einem blühenden Garten voller Freunde verwandelte. Der wirtschaftliche Erfolg ließ nicht auf sich warten. Aus dieser gelebten und in der Praxis erprobten Methode entstand bis 2011 sein Buch “Leben im Goldenen Wind”. 2012 in zweiter Auflage erschienen und seit Februar 2014 auch in englischer Sprache erhältlich. Es ist ein universitätstaugliches Handbuch für den totalen und nachhaltigen Lebenserfolg. Ein Buch das unsere gesellschaftliche Führungsriege bitter nötig hat.
Das Besondere an dem Buch ist der Autor: ein Spitzenmanager der chemischen Industrie. Bestens vernetzt in bedeutenden Wirtschaftskreisen. Alle diese Akteure befinden sich im dritten Lebensabschnitt, haben alles erreicht und wären eigentlich reif für eine Lebensbilanz. Sich Kardinalfragen zu stellen wie: “Was ist das Leben? Warum bin ich hier?” Erhard Meyer-Galow wäre ihr Mann…
Was tut jemand, der einen solchen Schatz gehoben hat? Er möchte das alles weitergeben. Erhard Meyer-Galow ist Jahrgang 1942. Er hat 2012 die „Stiftung für Wirtschaftschemie“ gegründet, die für die Menschheit besonders wichtige und nachhaltige Innovationen auszeichnet und unterstützt mit ProBhutan e.V. nachhaltige Förderprojekte des Gesundheitswesens in Bhutan, einem der ärmsten Länder der Welt, bekannt für sein Programm “Gross National Happiness”. Zuhause in Essen unterstützt er mit all seinerBusiness-Erfahrung seine Frau Nora und den Chordirektor des Aalto-Theaters und der Philharmonie Alexander Eberle beim Aufbau eines Zentrums für Chöre, Musik und Kunst in einer ehemaligen (= entweihten) Kirche. „Es gibt keinen Unterschied zwischen dem Hören einer Predigt und dem Lauschen der Matthäus-Passion. In beiden Fällen geht’s um die Erfahrung der göttlichen Dimension in uns und um uns herum“ sagt er.
Doch bei Seinesgleichen ist der Erfolg eher mäßig. Zu tief sind die gewohnten Verhaltensmuster eingegraben, zu lang ist alles gut gegangen, zu groß ist der Erfolg, zu positiv ist die Lebensbilanz, zu groß ist der Reichtum, zu groß ist der Luxus, zu glatt geht das Leben seinen Gang. In seinen Kreisen ist Erhard Meyer-Galow also ein Einzelgänger, noch. Denn es gilt ein Zitat, das gewöhnlich Mahatma Gandhi zugeschrieben wird: “Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.”
Möge der heutigen Welt dieses Ritual erspart bleiben! Denn unsere Wirtschafts- und Weltlenker gehen auf einem schmalen Grat an einem gähnenden Abgrund entlang.
Es gibt, zusätzlich zu jeder tiefen Krise, zwei Lebensphasen, in denen die Tür zum Weltinnenraum weit offen steht: der Dritte Lebensabschnitt und die Lebenszeit vom Teenie zum jungen Erwachsenen. Also die Phase, in der wir uns unseren Platz in der Erwachsenenwelt suchen. Heute neudeutsch als GenerationY bezeichnet. Dank einer seit den 60er Jahren praktizierten Jugendemanzipation, die durch das Digitale Zeitalter und seine Titanen Jobs, Gates, Page, Brin, Bezos, Zuckerberg und Snowden vollendet wurde, können sich die Nachgeborenen jeweils gemeinsam selbst neu erfinden. Sie brauchen ihre Eltern und Vorfahren nicht wirklich. Das lässt hoffen.
Während die meisten Älteren zur Abgeklärtheit des Goldenen Windes nicht bereit sind und lieber dem actionreichen “totalen Krieg” den Vorzug geben, befinden sich die Jungen noch auf der Suche. Sie sind zuerst offen für alles, was glücklich macht. Diese Präferenz hat schon manchen Personalchef so verunsichert, dass bereits auf Spezial-Tagungen diskutiert wird, wie die Generation Y zu motivieren sei. Soll unser altes Gesellschafts- und Wohlstandsmodell nicht implodieren, sind wir also gezwungen von den Jungen zu lernen! Was für ein Paradigmenwechsel! Ich wage aber die Vorhersage, dass Erhard Meyer-Galow einer der ganz wenigen ist, von denen die Generation Y gerne und mit Freude etwas lernen wird. Deshalb kann ich ihn nur dazu ermutigen, seine Weltsicht und seine Erfahrungen auch direkt an die Generation Y weiterzugeben. „Schreib‘ ein neues Buch für diese jungen Menschen!“ rief ihm Richard Warrington, der Editor seines englischen Buchs „Living in The Golden Wind“, zu.
Jede radikale Gesinnung ist schädlich. Das gilt potenziert im gedanklichen Raum. Jeder Versuch, jemandem Änderungen aufzwingen zu wollen, ist schädlich. Jede Evolution kommt in ihrem eigenen Tempo quasi natürlich und freiwillig aus jedem Einzelnen heraus. Das ist der Weg. Das ist das Tempo. Dennoch dürfen wir nicht tatenlos bleiben. Das rechte Maß zu finden, das ist die Kunst. Dosis facit remedium sive venenum.
Das Neue nähert sich unbemerkt, fast geräuschlos und immer geheimnisvoll, ja metaphysi(kali)sch. Wie unsere Weltgeschichte zeigt, ist dies auch notwendig, da die meisten Menschen und daher auch der jeweilige Schwarm das Neue nicht mit offenen Armen empfangen sondern mit Angst, Ablehnung, Katastrophenszenarien und Verschwörungstheorien. Dies ist der steinige Weg, den wir bis jetzt immer beschritten haben.
Das Neue dämmert zuerst immer ein einem emotional extrem geladenen Raum herauf. Dieses Potential kann sich als Paradies oder als Apokalypse entladen, ganz wie wir uns als Kollektiv dazu verhalten. Das mens-agitat-molem-Zeitalter der Menschheit setzte zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit bahnbrechenden physikalischen Entdeckungen ein. Wir sind alle Telepathen. Es bedarf eines bewussten Willensaktes, sich des Angstreflexes und aller seiner Derivate (wie Gier, Ego, Selbstsucht, Härte, Hass, Verdacht, Zwänge, Strafe, Empfinden von Mangel, Gefahr, Verzweiflung, Misstrauen, Fremdheit, Neid, Angst vor Endlichkeit und Tod) zu widersetzen, der dem Neuen zuerst entgegenschlägt.
Doch jetzt leben wir nach zwei Weltkriegen in der Noosphäre des 21. Jahrhunderts, alles ist anders… Wir hatten Lehrer, auf deren Schultern wir stehen können: wer es schaffte, in einem Kollektiv in Angstpsychose einen intakten Weltinnenraum zu bewahren und dafür offen einzutreten (wie z.B. die Weiße Rose in München), strahlt weit über seinen Tod hinaus. Die Errungenschaften des Digitalen Zeitalters stehen als materielle Hypostasierung der Noosphäre mit beiden Händen greifbar vor uns. Gießkannenmethoden wie die von Google machen das, was während der apokalyptischen Zeit des “Geistes der Tiefe” (Carl Gustav Jung) aus dem gesellschaftlichen Diskurs und den sozialen Praktiken verschwunden ist, jedermann wieder leicht zugänglich. Dort liegt das Gold, der Lohn unserer Apokalypse, den wir nur ergreifen und umsetzen müssen.
Etwas, dessen Zeit gekommen ist, in eine Gesellschaft zu implementieren, ist leicht. Alle wollen es und reißen es den Erfindern aus den Händen (Digitale Revolution). Aber etwas, das gerade von jenseits des Horizonts heraufdämmert zu implementieren, ist deutlich fordernder (z.B. Kalte Fusion, Antigravitation, Telepathie, Reinkarnation, SETI usw. usf.). Hier wird das Szenario von der emotionalen Inkontinenz des Kollektivs d.h. dessen Bewusstseinslevel geprägt.
An der Schwelle zum mens-agitat-molem-Zeitalter hat ein Buch wie das von Erhard Meyer-Galow den Stellenwert einer Bibel für Führungskräfte.
Warum reißen sie ihm das Buch nicht aus den Händen?
Sie sind zufrieden mit ihrem Lebenskonzept. Wer (metaphorisch gesprochen) seinen Lebenssinn darin sieht, als schnellster Einzelkämpfer oder auch im Team unter Lebensgefahr den Mount Everest zu erklimmen, sich dabei das äußerste abzufordern und sich nach gehabtem Erfolg ohne Rücksicht auf Verluste mit allen irdischen Genüssen zu belohnen, braucht dieses Buch nicht. So jemand führt, nach gängiger Meinung, ein erfülltes und erfolgreiches Leben. Es besteht schlicht kein Bedarf.
Vielleicht ist es notwendig aufzuzeigen, dass das gelassene Leben im Goldenen Wind keine langweilige Endstation ist. Dass dort die Abenteuer nicht aufhören. Im Gegenteil: Hier beginnt das unentdeckte Land des 21. Jahrhunderts, unsere Zukunft als Kollektiv.
Das Leben im Goldenen Wind ist die Eintrittskarte in die multidimensionale Noosphäre bei Wachbewusstsein. Wäre das vor 100 Jahren im Westen schon common sense gewesen, hätten die beiden Weltkriege nicht stattgefunden. Wir leben alle darin, ohne Ausnahme, nur wissen wir davon nichts. Wir sind gewöhnlich nicht orientiert, ja blind. Nobelpreiswürdige Erfindungen verdanken ihre Existenz oft einem luzidum intervallum, einem Wimpernschlag langen bewussten Zugang zur Noosphäre. Was dort normal ist, erscheint uns heute noch als Wunder. Es ist der Sitz der reinen, mühelosen Kreativität ohne schädliche Nebenwirkungen. Dort existiert “Arbeit” nicht. Diese Welt eröffnet sich Schritt für Schritt allen, die den multidimensionalen Weg beschreiten. Wenn wir das dortige Wissen in die Tat umsetzen, sehen nicht nur unser Planet und wir selbst einer sicheren Zukunft entgegen. Jeder Einzelne von uns betritt dann täglich Neuland voller ungeahnter Abenteuer und Herausforderungen, mit deren Bewältigung wir uns eine strahlend schöne Zukunft bereiten können.
„Der Goldene Wind“ weht immer und nun werden immer mehr ihre Segel hochziehen, um in ihm zu segeln.
Dr. Ingeborg Kader, München
Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke im Haus der Kulturen