Das Thema GLÜCK ist heute sehr aktuell. Wie findet man es?
Im SEIN, im bewussten Sein im SEIN, dann folgt nach langem Übungsweg die Glückseligkeit. In diesem Sinne üben sich hier viele Menschen im bewussten Sein der Musikübung, immer im Augenblick des Hier und Jetzt.
Zum heutigen Konzert:
Das Catasia-Quartett setzt sich aus Musikern der Essener Philharmoniker, Bochumer Symphoniker und des Staatsorchesters Braunschweig zusammen, die sich neben dem Sinfonie- und Opernrepertoire mit hoher Intensität der Kammermusik widmen. Der Name des Quartetts leitet sich vom griechischen Wort „Katharsis“ ab.
Entsprechend seiner Bedeutung im antiken Drama, nämlich einer Reinigung der Seele durch Anteilnahme am Bühnengeschehen, ist es den vier Musikern ein Anliegen, ihr Publikum durch die Musik unmittelbar anzusprechen und zu berühren.
Nun, der Anspruch des Quartetts passt ja ideal zu meinen Ausführungen.
Alle Musiker haben eine beachtliche berufliche Karriere hinter sich und noch vor sich.
Wir hören die Klarinettenquintette von Mozart und Brahms.
Mein Freund Roland Ropers, Kulturrezensent und Religionsphilosoph aus dem Münchner Raum, hat für Sie die beide Kompositionen kommentiert:
Mozart & Brahms
Klarinettenquintett Es-Dur KV 581
Klarinettenquintett h-moll op. 115
Das Holzblasinstrument Klarinette vermittelt dem Hörer einen wundervollen herzerwärmenden Klang.
Die Komponisten Mozart und Brahms sind sich sicherlich nur im Geiste begegnet. Mozart starb 1791 in Wien, der Hamburger Johannes Brahms über 100 Jahre später 1897 ebenfalls in Wien.
Wolfgang Amadeus Mozart schrieb sein Spätwerk KV 581 im September 1789. Am 22. Dezember 1789 wurde sein Klarinettenquintett in Wien uraufgeführt. Über allen 4 Sätzen liegt ein grandioser Klangzauber. Was hat Mozart bewogen, ein Werk für Klarinette und Streichquartett zu schreiben?
„Ach, wenn wir [in Salzburg] nur auch clarinetti hätten! – sie glauben nicht was eine Sinfonie mit flauten, Oboen und Klarinetten einen herrlichen Effekt macht.“
Als Mozart diese Zeilen 1778 an seinen Vater schrieb, war er gerade in Paris. Er bedauerte es tatsächlich sehr, dass es in Salzburg dieses herrliche Instrument im Orchester nicht gab. Erst mit seiner Übersiedelung nach Wien im Jahre 1781 stand ihm im Burgtheater ein in seinem Sinne vollständiger Orchesterapparat zur Verfügung. Aus dieser Arbeit erwuchs auch so manche Freundschaft mit Sängern oder Instrumentalisten – etwa zu dem Hornisten Joseph Leutgeb, vor allem aber auch zu dem Klarinettisten Anton Paul Stadler, für den Mozart 1789 das Klarinettenquintett und in seinem Todesjahr 1791 noch das himmlischeKlarinettenkonzert KV 622 komponierte.
Warum ist das Klarinettenquintett ein kompositorisches Meisterwerk? Mit den beiden Violinen stehen der exponierten Klarinette zwei weitere Melodie-träger gegenüber, während in der tieferen Lage Bratsche und Cello für einen ausgewogenen Gesamtklang zu sorgen haben. Mozart gelingt es meisterhaft, die Klarinette genau zwischen den beiden Klangfeldern der Streicher zu positionieren und zugleich auch das Streichquartett als solches zur Geltung kommen zu lassen. Obgleich dem Klarinettisten Virtuosität und höchste Spielkultur abverlangt werden, stechen in keinem Takt bloße spieltechnische Äußerlichkeiten hervor: immer bleiben die Themen und ihre Veränderungen, bleibt die kompositorische Gesamtarbeit vorrangig. Dass die Klarinette vom tiefen Gemurmel über lebhaftes Sprudeln bis zum Aussingen sinnlichster Kantilenen alle ihr zur Verfügung stehenden Ausdrucksmöglichkeiten ausschöpfen kann, zeugt von Mozarts tiefer Zuneigung zu diesem Instrument. Das Herzstück des Werkes ist sicherlich der langsame Satz mit seinem innigen und empfindsamen Thema, das die Klarinette im Dialog mit der Violine entfaltet.
Johannes Brahms verbrachte den Sommer 1891 in Bad Ischl – er war 58 Jahre alt. In jenen Urlaubstagen komponierte er sein Klarinettenquintett op. 115. Der 1. Satz beginnt mit einem 4-taktigen Motto, aus denen die Thematik des ganzen Werks entwickelt wird. Es entfaltet sich ein Prozess von Variation und Verwandlung zu einer klanglich beeindruckenden Verschmelzung. Das Adagio in H-Dur ist formal ein ganz einfacher 3-teiliger Liedsatz – immer hat die Klarinette die Führung und demonstriert ihre zarte Kantabilität und virtuose Beweglichkeit mit charakteristischen Registerfarben. Zuweilen hört man eine zigeunerische Klarinettenszene. Das Andantino vertritt das Scherzo auf eine bei Brahms neue Weise. Dem schlichten und freundlichen, an das Motto nur noch sehr entfernt erinnernden Thema folgt ein ausgedehntes Scherzando (Presto non assai), in dem das Thema eher paraphrasiert als variiert wird. Das Finale in h-moll wirkt zunächst wie eine neue Variation des Andantinos, entfaltet sich dann aber als eigenständige Variationenfolge. Der Schluss leitet zur Coda (Un poco meno mosso), einem ergreifenden Abgesang, in dem beide Motto-Motive und die letzte Variation des Satzthemas nachdenklich hin- und hergewendet werden, bis am Ende nur noch das 2. Motto-Motiv, durch einen chromatischen Bassgang schmerzlich intensiviert, übrigbleibt.
Die ist ein Benefizkonzert. Es kostet keinen Eintritt. Wenn Sie, verehrte Gäste, aber einen Beitrag zur Weiterentwicklung des CHORFORUMS ESSEN leisten wollen, dann sind wir für eine SPENDE sehr dankbar. Ihre Spende soll die Anschaffung einer Truhenorgel ermöglichen. Die Spendenkiste finden Sie………
Harald Hendrichs und den Musikern des CATASIA-QUARTETTS danke ich sehr herzlich im Namen des CHORFORUMS ESSEN für ihre Bereitschaft hier zu spielen.
Nun hören wir und tauchen ein in den Erfahrungsraum MUSIK. Lauschen Sie auf die STILLE. Lassen Sie sich ganz auf die Musik ein wie bei einer MEDITATION. Verringern Sie den Abstand zu den Musikern. Werden Sie EINS mit den Künstlern. Stellen Sie sich vor, dass Sie selbst spielen.
Sie sind das Klarinettenquintett.
Sie sind diese Musik.
Kein DENKEN mehr. Nur HÖREN, FÜHLEN, LAUSCHEN und auch diese Emotionen lassen wir los.
Wir öffnen uns einfach so.
Und beobachten welche Erfahrung wir dabei machen.
Es ist eine Gemeinschaftserfahrung. Keiner ist getrennt. Wir alle sind miteinander durch die Musik verbunden.
Spüren Sie einfach nach, wenn Sie nachher auf dem Heimweg sind.
Spüren Sie einfach nach, bevor Sie einschlafen. Die Erfahrung wirkt die ganze Nacht.
Vielleicht spüren Sie ein „LEBEN IM GOLDENEN WIND“, wie ich die göttliche Erfahrung in meinem Buch nenne. Das wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen.