ERFAHRUNGSRÄUME sind mein Meer, auf dem ich segele. Mein Schiff des Lebens muss ich in die Erfahrungsräume, auf das Meer lenken. Sie sind immer da. Sie sind auch für mich immer da. Sie warten auf mich. Indem ich in sie eintrete und ACHTSAMKEIT übe, spanne ich meine Segel auf. Nur so schaffe ich die Möglichkeit, den GOLDENEN WIND zu spüren.
„Die Erfahrungen machen uns. Sie prägen uns. Sie geben uns Lebenskraft und führen zu innerem Wachstum, das uns inneren Frieden bringt.”
Mein Lehrer Willigis Jäger ruft oft seinen Zuhörern zu, wenn er an die Achtsamkeit und an
das erforderliche, Grenzen sprengende, Verlassen des engen ICH-Bewusstseins erinnert:
„Zieht doch einfach öfters eure Schuhe aus und geht in die Stille!“
Das Ausziehen der Schuhe ist eine Metapher für die Öffnung, die Erweiterung. Der Appell erinnert mich an die Geschichte vom „Brennenden Dornbusch“, in welchem GOTT sich Moses offenbart.
„Ziehe deine Schuhe aus, Moses! Du stehst auf heiligem Boden.“
(aus Zweites Buch Mose, Kapitel 3)
Moses wusste, dass es GOTT war, der zu ihm sprach.
Durch das Ausziehen der Schuhe machen wir uns bewusst, dass wir auf heiligem Boden stehen. Wir stehen immer auf heiligem Boden.
Es ist uns nur meistens nicht bewusst. Alle Realitäten, auch der Boden, entstehen aus GOTT, der Urwirklichkeit, dem GOLDENEN WIND. Alle Erfahrungsräume sind heiliger Boden.
Weil wir besonders in diesen Räumen das HEILIGE | GOTT erfahren können.
Ich lade Sie zu einer Entdeckungsreise durch die Erfahrungsräume ein. Sie werden Sich Selbst entdecken können. Sie werden Ihr Selbst, den GOLDENEN WIND, entdecken können.
Darum geht es. Wir sollten also nicht nur zur Erholung oder Entspannung in die Erfahrungsräume eintreten, sondern zur Erfahrung. Achtsamkeitsübungen werden nun nachfolgend in verschiedenen Erfahrungsräumen – wie in einer geführten Meditation − durchgeführt.
Helga Simon-Wagenbach geht sehr ausführlich in ihrem Buch auf die Entfaltung der spürenden Achtsamkeit durch geführte Meditation ein. Ich empfehle Ihnen, die Texte der geführten Übung langsam und ruhig mit ausreichenden Pausen auf einen MP3-Player oder ein Band zu sprechen oder auf eine CD für Ihren CD-Player zu brennen, je nachdem, was für ein Medium Sie benutzen wollen.
Die Meditation sollte 25 Minuten andauern. Das ist auch die Zeit, die wir immer bei einem ZEN-Sesshin meditieren. Diese Zeitspanne hat lange Tradition. Wir sollten sie übernehmen. Sprechen Sie so auf das Band oder den MP3-Player, dass das letzte Wort nach 20 Minuten gesprochen wird und spüren Sie dann noch 5 Minuten nach,
bevor Sie den Ort verlassen. Dehnen Sie die Pausen so, dass diese Zeitspanne erreicht wird.
Entspannung | Achtsamkeitsübungen | Persönliches Wachstum | Meditation
Lauschen Sie dann im Erfahrungsraum in Ihre gesprochene Übung hinein.
Nach vielen Übungen können Sie den Text dann auswendig. Es ist auch nicht so wichtig, wenn ein Satz fehlt. Sie können auch in der Meditation gerne ergänzen, was Ihnen wichtig ist. Ich gebe Ihnen ein Raster vor aus meiner Sicht. Aber Sie können eine andere Sicht haben.
Nur die Grundstruktur der Meditationsübung sollte erhalten bleiben. Der Atem spielt eine wichtige Rolle. Spüren Sie, wie Sie beatmet werden. Nichts machen, nur lassen.
Es gibt also die einfache Möglichkeit, wenn man nicht sofort einen spirituellen Weg beginnen kann oder nicht will, sich durch Üben der Achtsamkeit in Erfahrungsräumen, die uns vertraut sind und in denen wir ohnehin gerne sind, sich einer Dimension der eigenen Person zu nähern, die uns bisher verborgen geblieben ist.